Datum: 21.03.2019
Kategorie: Wirtschaft & Recht
Jederzeit ausreichende Liquidität, das ist seit jeher die Basis für die Überlebensfähigkeit von Unternehmen. Entsprechend hoch priorisiert ist das Liquiditäts- und Forderungsmanagement. Dabei war es für den Unternehmer schon immer zeit- und kraftaufwendig, sich um den rechtzeitigen Zahlungseingang nicht immer zahlungsfreudiger Kunden zu kümmern. Am Ende bleibt leider viel zu oft nur die anwaltliche Mahnung oder ein Gerichtsprozess.
Für das Unternehmen kritisch wird es immer dann, wenn ausbleibende Zahlungen existenzbedrohende Größenordnungen annehmen. Können dann die eigenen Zulieferer nicht mehr bezahlt werden, drohen Mahngebühren oder Lieferausfälle. Schafft es das Unternehmen nicht, den Zahlungsfluss der eigenen Kunden zu beschleunigen, folgt die Insolvenz. Lösungen bieten hier zum einen spezialisierte Anwaltskanzleien andererseits auch Banken.
Mit Hilfe von Factoring können Kunden-Forderungen schnell liquidiert werden. Die Zahlung der Bank erfolgt dann oft innerhalb eines Tages. Angenehmer Nebeneffekt: Je nach Angebot übernimmt die Bank das komplette Forderungsmanagement. Das schafft Entlastung in der Buchhaltung. Ebenfalls möglich sind kurzfristige Finanzierungslinien. Aber Achtung, häufig sind diese Linien mit einem variablen Zins versehen. steigt der Zins, wovon wir mittelfristig ausgehen, steigt auch die Belastung. Deswegen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, mögliche Umfinanzierungen mit Festzinsenvereinbarung zu prüfen.
Während sämtliche Aspekte des Forderungsmanagements zwar zeit- und arbeitsaufwendig sind, gibt es dafür doch bereits etablierte und erprobte Lösungen. Vor vollkommen neue Herausforderungen stellt die aktuelle Tiefzinsphase dagegen Unternehmen mit überschüssiger Liquidität. Fast alle Banken verlangen aktuell auf Einlagen über 100.000,00 EUR einen Strafzins. Das ist auch nicht ganz unberechtigt, denn Banken müssen ihrerseits einen nicht unerheblichen Anteil der Kundeneinlagen als Liquidität vorhalten- und zahlen darauf ebenfalls den Strafzins der EZB in Höhe von -0,40%.
Wie können Unternehmen diese Kosten sparen, gerade dann, wenn aktuell keine lukrativen Investitionsmöglichkeiten verfügbar sind? Dreh- und Angelpunkt der Lösung ist ein professionelles Liquiditätsmanagement. Zukünftige erwartete Zahlungsströme, also zuallererst geplante Ausgaben, bilden die Basis. Die genaue Kenntnis und Übersicht der Termine macht es möglich, die notwendige Liquidität einzuplanen. Nicht benötigte Liquidität kann dann auch mal länger, also für die nächsten ein, zwei oder drei Jahre, geparkt werden.
Für die tatsächlich benötigte Liquidität gibt es dann attraktivere Lösungen als das Tagesgeld, häufig bei auf den Mittelstand spezialisierten Banken wie der MERKUR BANK. Abruftermingelder oder Kündigungsgelder gestatten einerseits das Parken zu einem immer noch positiven Zins und ermöglichen andererseits die Verfügung innerhalb einer kurzen Kündigungsfrist. Nutzt man die Möglichkeiten des Liquiditätsmanagements geschickt aus, sinken nicht nur die Kosten. Unterm Strich bleiben dann oft sogar noch ein paar Euro Zinsen übrig.
Sie haben Fragen zum Forderungs- und Liquiditätsmanagement? Antworten bekommen Sie beim nächsten Unternehmerfrühstück des Business Club Bavaria am 18. Juli 2018. Vortrag und Podiumsdiskussion stehen unter der Überschrift „Liquiditäts- und Forderungsmanagement: Was tun, wenn der Strafzins droht?“
Der Autor
Patrice Kaiser, Vertriebs- und Produktmanager für Vermögensanlagen
Patrice Kaiser, 39 Jahre alt, Bankbetriebswirt, verantwortet seit 2011 die fachliche Seite des Anlagegeschäfts in der MERKUR BANK. Im Vordergrund seiner Arbeit steht, die Komplexität einer Vielzahl von Anlageformen und -strategien für den Kunden aufzulösen. Um die individuell beste Lösung bieten zu können, trifft er die Wertpapierauswahl an Hand quantitativer und qualitativer Kriterien. Sein Ziel: die Anlagen zu finden, die langfristig überdurchschnittlich gut abschneiden.
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